Das Konzept ist schnell erklärt: Reisende können sich eine private Übernachtung verdienen indem sie mit den Gastgebern in ihrer Muttersprache reden. Hört sich gut an? Dann lese weiter über TalkTalkBnB.

Ich erinnere mich noch gut als ich Vater wurde. Gerade erst hatte ich die große weite Welt erkundet und kurze Zeit später wollte ich meiner kleinen, süßen Tochter keine großen Reisen zumuten. Aber ich wollte weiter Menschen aus anderen Ländern treffen. Hätte es damals schon TalkTalkBnB gegeben, wäre ich sogar in der Lage gewesen, weiter Thai zu üben.

Viele Menschen wollen Reisende bei sich zuhause beherbergen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Interesse an anderen Kulturen, viel Platz im sonst leeren Haus oder auch die Freude am Teilen können Motivation sein an einem Programm wie diesem teilzunehmen. Vor allem aber dürfte der Wunsch eine Sprache zu üben der wichtigste Grund sein, sich bei TalkTalkBnB als Gastgeber anzumelden. Denn die Besucher versprechen, sich in ihrer Muttersprache mit ihnen zu unterhalten. Ich gebe das Bett, du die Sprache.

Auf der anderen Seite gibt es Reisende – meist junge Menschen, häufig Studenten – die sich keine teuren Übernachtungsmöglichkeiten leisten können, aber gerne Menschen in dem jeweiligen Land besser kennen lernen, mit den Gastgebern reden und vielleicht sogar im Haushalt helfen wollen. Übernachtungen in Hotels oder Hostels in großen Städten können sehr teuer sein. Mit TalkTalkBnB sind sie kostenlos. Ein weiterer großer Vorteil ist der Einblick in einen Privathaushalt incl. täglicher Rituale oder lokaler Leckereien. Etwas sehr Wertvolles, das man als Reisender normalerweise nicht so einfach bekommt.

Was muss ich tun, um eine kostenlose Übernachtung zu bekommen oder anzubieten?

Die Anmeldung auf der Webseite von TalkTalkBnB ist schnell und einfach erledigt. Viel wichtiger ist allerdings das Verhalten der Beteiligten.

Welche Eigenschaften sollte man als Reisende/r mitbringen? Sicherlich ist große Geduld sinnvoll. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es manchmal mühsam sein kann, mit Menschen zu reden, die meine Sprache nicht richtig sprechen. Dafür braucht es viel Interesse am Gegenüber und manchmal auch große Gelassenheit. Auch Hilfsbereitschaft ist eine Eigenschaft, die immer gut ankommt. Dabei lassen sich auch gut neue Vokabeln aus dem täglichen Leben lernen oder ein nettes Gespräch führen.

Als Gastgeber ist Toleranz und ebenfalls Offenheit gegenüber anderer Kulturen nötig. Ein Teil des Konzeptes sind die gemeinsamen Mahlzeiten. Hier läßt sich viel lernen und gemeinsam Spaß haben. Wer weiß, vielleicht kann der Gast ja ein typisches Gericht aus seinem/ihrem Land zubereiten?

Eine offene Kommunikation ist natürlich auch eine sehr wichtige Grundvoraussetzung für ein Gelingen. Auf beiden Seiten. So sollten Gastgeber und Reisende ganz klar Rahmenbedingungen darstellen und ihr Profil ausführlich ausfüllen. Dann wissen beide Parteien besser, woran sie sind.

Eine gute Sprachbasis im Reiseland könnte auch eine hilfreiche Zutat zum guten Gelingen sein. So helfen die Sprachcrashkurse mit ihren 200 wichtigsten Sätzen und Begriffen, sich in alltäglichen Reisesituationen zurecht zu finden. Eine sinnvolle Ergänzung.

Ich glaube, dass beide Zielgruppen – Gastgeber und Reisende – von TalkTalkBnB profitieren können. Man kann viel über andere Kulturen lernen. Brücken werden geschlagen, Verständnis füreinander erzeugt. Wenn man es ganz groß sehen will, wird etwas zur Völkerverständigung und damit zum Frieden beigetragen.

Mein Fazit

Das Konzept von TalkTalkBnB liegt irgendwo zwischen AirBnB und Couchsurfing, ist mit einer Sprachenkomponente versehen und wurde auf einer Social-Media-Plattform zum Laufen gebracht. Es gibt genug Menschen auf beiden Seiten, die von dieser neuen Idee profitieren können.

Ob das ein fairer Deal ist, liegt vor allem an den Menschen, die das Angebot nutzen. Geben sie ihr Bestes, werden alle Beteiligte zufrieden sein mit dem Ergebnis.

 

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